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Anonym
Odeonsplatz, München
2014
Performance — 2 Stunden
15 Darstellerinnen und Darsteller

Ein lebendes Mahnmal zum Gedenken an die Opfer von sexueller Gewalt im Krieg
Innerhalb Kunst im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt München

Sexuelle Gewalt ist eine Waffe, die fast überall zum Einsatz kommt, wo sich Menschen bekriegen – von Bosnien bis Ruanda, von Liberia bis Syrien. Schon seit der Antike ist diese Art von Gewalttat innerhalb bewaffneter Auseinandersetzungen bekannt und wird bis heute verübt, sowohl gegen Frauen als auch gegen Männer. Das Ausmaß von Sexualverbrechen im Krieg blieb lange tabuisiert und unerforscht.

Das Mahnmal ANONYM erinnert an die Opfer von sexueller Gewalt im Krieg und verweist auf alle Kriegskonflikte im In- und Ausland zu unterschiedlichen Zeiten. Der Odeonsplatz mit Feldherrnhalle bildet die Kulisse für das Mahnmal. Die Thematik der anonym gebliebenen Opfer steht den Namen von Kriegshelden gegenüber, derer in der Feldherrnhalle gedacht wird. Fünfzehn Darstellerinnen und Darsteller liegen und sitzen in regloser Pose 90 Minuten auf einem Sockel. Kostüme und Masken imitieren die Bronzepatina der beiden Feldherrnstandbilder in der Feldherrnhalle, um die Illusion eines “echten” Monuments zu erzeugen.

gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München