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Pamela
lasierte Keramik
2018
185 cm x Ø 50 cm

Offensichtlich sind die Bezüge auf das Weibliche in Susanne Wagners aufragender Keramiksäule. Diese besteht – ganz minimale, modulare Struktur – aus sechs ineinander gesteckten Elementen, jedes bestückt mit drei unterschiedlichen Brustformen, die sich spiralförmig um den Stumpf herum wickeln. Zwischen ihnen sind farbig ausgemalte, unregelmäßige Dreiecksformen aufgespannt. Der Titel der Arbeit, Pamela (2018), bezieht sich auf die Baywatch-Schauspielerin, gleichermaßen begehrt und verhasst wegen ihrer opulenten Oberweite. Susanne Wagner verweist dafür auf ein Zitat von Pamela Anderson: „Meine Brüste haben mir so viel Geld eingebracht, ich konnte immer nur hinterher laufen.“ So wie Pamela rennt, wächst die Säule potenziell weiter – doch nicht in der formalen, transzendenten Erhabenheit von Brancusis endloser Säule, sondern mit ihren bewussten „Makeln“ und „Unregelmäßigkeiten“, ganz menschlich also. Und damit ist sie weit entfernt von der Strenge des Minimalismus (einem weiteren, von Männern dominierten Feld).

Patrizia Dander